Zverev lässt auch Ruud bei ATP Finals keine Chance
Alexander Zverev hat bei den ATP Finals in Turin auch sein zweites Spiel gewonnen. Der Hamburger schlug am Mittwochabend den Norweger Casper Ruud mit 7:6 (7:3), 6:3 und hat nun ausgezeichnete Chancen auf den Einzug ins Halbfinale beim Saisonfinale der Tennis-Profis in Italien.
Der Tokio-Olympiasieger knüpfte gegen Ruud nahtlos an seine vorzügliche Vorstellung in seiner Auftaktpartie gegen den Russen Andrej Rublew (6:4, 6:4) an. Zverev schlug überragend auf, suchte immer wieder mutig den Weg ans Netz und zeigte in den entscheidenden Phasen Nervenstärke. "Ich denke, es war ein sehr gutes Match von beiden von uns. Ich bin sehr glücklich, aber es war sehr, sehr eng", sagte der Hamburger.
Am Freitag kann Zverev mit einem Erfolg gegen Carlos Alcaraz den Einzug in die Vorschlussrunde der mit 15,25 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung perfekt machen. Der spanische French-Open- und Wimbledon-Champion hatte am Nachmittag Rublew mit 6:3, 7:6 (10:8) bezwungen und damit seine Chancen auf das Halbfinale gewahrt.
Seine Auftaktpartie hatte der Weltranglisten-Dritte gesundheitlich geschwächt gegen Ruud mit 1:6, 5:7 verloren.
Duell auf Weltklasse-Niveau - Zverev etwas mutiger
Die Zuschauer im Pala Alpitour zu Turin sahen von Beginn an ein packendes Duell auf absolutem Weltklasse-Niveau. Zverev und Ruud schlugen extrem hart und konstant auf. Gelang es einem der beiden Kontrahenten dann doch einmal, einen Return ins Feld zu bringen, gingen beide sofort auf den Punktgewinn. Das Resultat war eine mitreißende, kurzweilige Partie mit vielen Service-Winnern und einigen spektakulären Ballwechseln.
Nur Breaks gab es im ersten Satz keine, nicht einmal Breakbälle. In der Nähe eines Aufschlagsverlustes war nur Zverev einmal beim Stand von 4:5 und 30:30. Doch mit viel Mut und der richtigen Länge in seinen Schlägen holte sich der Hamburger das Spiel und egalisierte.
Der Tiebreak musste folgerichtig über den Ausgang von Durchgang eins entscheiden. Und in diesem schlug Zverev nicht nur brillant auf, sondern überragte auch am Netz. Seine ersten beiden Satzbälle vergab der 27-Jährige zwar, aber aller guten Dinge waren für ihn dann drei.
Ruud patzt im siebten Spiel
Abschnitt zwei war nahezu eine Blaupause von Durchgang eins. Zverev und Ruud kämpften weiterhin auf sehr hohem Niveau verbissen um jeden Punkt. Breakpunkte? Zunächst erneut Fehlanzeige! Dann aber schlich sich der Fehlerteufel bei Ruud ein. Beim Stand von 3:4 schlug er zwei Vorhandbälle ins Aus und gab sein Service ab.
Kurz darauf war die Partie vorbei: Zu null brachte Zverev seinen Aufschlag durch, gewann Satz zwei mit 6:3 und untermauerte durch seinen zweiten Top-Auftritt im zweiten Spiel seine Ambitionen auf den Titel in Turin.